Wähl Freiheit –
Geh in “Ethik”!
Statt in Religion –
Eigene Abmeldung vom Religionsunterricht:
Wer vierzehn Jahre alt ist, kann sich ohne Zustimmung der Eltern abmelden. Ansonsten bitte deine Eltern, dich abzumelden! Gründe gibt es genug. Siehe unten->
In vielen Schulen gibt es von der Schulverwaltung aufgelegte Abmeldeformulare, wenn es solche nicht gibt, hier ist ein solches Schreiben
An die Direktion
Betrifft: Abmeldung vom Religionsunterricht
Ich, Mathilde Mustermann, Schülerin der ?. Klasse, Religionsbekenntnis soundso, melde mich hiermit gemäß § 2 (1) Schulzeitgesetz und § 1 (2) Religionsunterrichtsgesetz vom Religionsunterricht ab.
Irgendwelche zusätzliche Angaben sind nicht notwendig, speziell brauchen die Abmelder keinerlei Art von Begründung dafür anzugeben, solche oder andere zusätzliche Forderungen seitens von Lehrkräften oder der Schulleitung sind gesetzes- und verfassungswidrig.
Während des Schuljahres ist eine Abmeldung vom Religionsunterricht nicht möglich, aber der Kirchenaustritt hat die Folge, dass eine Teilnahme am konfessionellen Religionsunterricht wegen des Fehlens eines religiösen Bekenntnisses keine Grundlage mehr hat.
Motiv für Austritt:
2020: Freistunde!
Ab 2021: Du kannst als Schüler einen wichtigen politischen Schritt in Richtung Freiheit setzen, indem du den Ethikunterricht wählst und dich bei Reli abmeldest. Warum das so überaus wichtig ist, auch für die Zukunft des ganzen Landes, erklären wir dir hier auf unserer Seite www.ethics4all.at genauer: Sei Teil einer Erneuerungsbewegung Österreichs, die sich von der katholischen Prägung befreit und für Gedankenfreiheit und Säkularität eintritt.
Kampagne 2021:
Nach 2000 Jahren jetzt möglich:
Wähl Freiheit –
Geh in “Ethik”!
Hier erklären wir es dir genauer:
Religion ist Unterwerfung, kontrolliere sie lieber, geh in Ethik!
Wer das Phänomen Religion verstehen will, der geht in den Ethikunterricht. Wer sich ihr unterwerfen will, der geht in den Religionsunterricht. Die Christen beten: “Herr, Dein Wille geschehe!” Die Muslime haben eine Religion, den Islam, der übersetzt bedeutet “Unterwerfung/Hingabe”.
Ethikunterricht für alle
Wir säkulare Humanisten setzen uns seit fast einem Jahrhundert für den Ethikunterricht für alle ein. Warum? Der Religionsunterricht ist überholt, er ist ein Relikt aus der Zeit, als Kirche und Staat praktisch eins waren und beide die Bürger fest im Griff hatten. Während heute Menschen beunruhigt sind, wenn sie irgendwo ihre Adresse bekanntgeben, mussten sie früher beim Pfarrer ihre privatesten Geheimnisse preisgeben. Der Pfarrer hatte daher im Dorf ungeheure Macht, im Religionsunterricht lernten die Kinder, was sie zu denken hatten. Es war die Prägeanstalt für Katholiken. Das war in der Monarchie so und später im Ständestaat ab 1934. Das ist auch der Grund, warum bis zum heutigen Tag der Religionsunterricht an erster Stelle des Zeugnisses steht. Es war damals der wichtigste Gegenstand, damit ist es vorbei.
In den fortschrittlichsten Ländern der Erde ist der Stern der Religion in den Schulen im Sinken. In Luxemburg wurde der Religionsunterricht schon ganz abgeschafft. In vielen anderen Ländern gibt es andere Fächer wie Ethik oder Lebenskunde, als Ersatz von Religion oder neben dem Religionsunterricht.
Säkularität
Wer den Religionsunterricht wählt (bzw. sich nicht abmeldet vom Religionsunterricht), der unterstützt ein System der Kollaboration von Kirche und Staat, auch wenn heute der Unterricht oft anders abläuft. In einem modernen Staat sind Staat und Kirche getrennt, man nennt es Säkularität (Weltlichkeit). Praktisch alle führenden Denker der Moderne sind oder waren säkulare Humanisten (Siehe: Wer sind die Humanisten? www.humanisten.at oder wikipedia.org/wiki/Kategorie:Vertreter_des_Atheismus).
Gründe für den Ethikunterricht
Es gibt viele andere, sinnvolle und wichtige Gründe für die Einführung zum Nutzen der Schüler*innen (z.B. Kritisches Denken, Säkularität, Integration, Aufklärung, und Religionsfreiheit). Auf unserer Seite www.ethics4all.at erklären wir, warum Ethikunterricht so wichtig ist in der heutigen Zeit und wieviel er zum friedlichen Zusammenleben der nächsten Generation beitragen kann. Gegenargumente beschränken sich meist auf die Formel: „Es war schon immer so!“ oder auf einen moralischen Alleinvertretungsanspruch der Religion, der durch nichts belegt ist.
Politische Entscheidung
Seit Jahren sinkt die Teilnahme am Religionsunterricht. Die Einführung des Ethikunterrichtes ab 2021 geschieht auf Wunsch der Kath. Kirche, ist also einzig und allein dazu da, den Religionsunterricht in seinem Bestand zu stützen, weil die „Abmelder“ von Religion dann keine Freistunde mehr haben. Das hilft nur dem Religionsunterricht, aber nicht den Schüler*innen. Diese politische Entscheidung dient nicht hehren Zwecken wie der ethischen Bildung der jungen Leute, sondern nur der Unterstützung des Religionsunterrichtes. Wäre es gedacht zum Nutzen der jungen Leute, gäbe es den Ethikunterricht für alle. So aber soll nur dazu dienen, die Abmelder zu „bestrafen“. Als Idee zur Verbesserung und Modernisierung des Unterrichtes wurde der Ethikunterricht lange von konservativen Politikern bekämpft, der Schulversuch dauerte schon über 20 Jahre.
Indoktrination oder Bildung
Die Beeinflussung der Bürger geschieht am einfachsten im Kindesalter, in einer Situation, in der sich das Kind kaum wehren kann, in der die Eltern im Allgemeinen der Schule vertrauen und in dem das Kind sich formen oder – wie man auch sagt – „prägen“ lässt. Diese Prägung wieder loszuwerden, ist sehr mühsam und erfordert einen hohen eigenen psychischen und intellektuellen Aufwand. Wir sollten heute in einer demokratischen Gesellschaft Kinder dahingehend erziehen, selbstständig und kritisch zu denken und sich weder von populistischen Politikern noch von jemand anderem „missionieren“ zu lassen. Missioniert werden immer Schwächere, die sich kaum wehren können. Die Schule sollte den Kindern das Rüstzeug geben, sich wehren zu können und sie stark machen. Kinder haben Anspruch auf die beste Information, die verfügbar ist. Man sollte Kindern möglichst alles so erzählen, wie es wirklich ist und keine Mythen und Märchen als „Wahrheit“ vermitteln. Wenn Respektspersonen wie Lehrer*innen den Kindern erzählen, dass eine schwere Sünde zur Folge hat, dass man „ewig in der Hölle brennt“ (Mt 18,8*) so nehmen Kinder das ernst. Im Islam „verdammt Gott die Ungläubigen“**. Was nicht fassbar ist für den rationalen menschlichen Geist (z.B. „Liebe“, „Hass“, “Krieg“, Spiritualität“ oder „Ewigkeit“) sollte man mit den Kindern besprechen, aber nicht doktrinär behandeln („Gott ist die Liebe“).
Familie
Wenn also Eltern leichtfertig glauben, der Oma eine Freude bereiten zu wollen, indem man das Kind zur Erstkommunion schickt und in den Religionsunterricht, dann unterliegen sie einem folgenschweren Irrtum, denn das sind Entscheidungen fürs Leben, die man am besten dem Kind selbst überlässt, und mit ihm bespricht und nicht mit der Oma. Es ist das Kind der Eltern und nicht der Oma. Es versäumt nichts, wenn es erst später in die Kirche eintritt. Rechtlich sind zwar die Eltern befugt, das Kind nach ihrem Gutdünken zu erziehen, aber grundsätzlich ist das Kind – genau wie jeder andere Mensch – frei, seine Religion zu wählen. Im Zweifel gibt man dem Kind eine Chance.
Menschenrecht
In Europa herrscht Religionsfreiheit. Niemand darf zu einer Religion oder zu einer religiösen Handlung gezwungen werden. Ein Kind ist der schwächere Teil gegenüber den Eltern. Das sollte man als Elternteil bedenken, wenn man das Kind zur Religion drängt. Daher ist es angebracht, dem Kind Zeit zu lassen, bis es fähig ist, Entscheidungen dieser Art selbst zu treffen. Das Argument, dass Kinder sonst aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden oder Nachteile im Leben zu gewärtigen haben, sollte im 21. Jh. definitiv der Vergangenheit angehören. Wo dies der Fall ist, sollte man das aufzeigen oder sogar anzeigen, denn niemand darf wegen seiner religiösen Einstellung diskriminiert werden.
Statistik
Heute ist die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr gläubig, es gibt viele Taufscheinchristen aus Traditions-Gründen, die keine Beziehung zur Religion haben, aber von den Kindern verlangen, dass sie in der Schule alles mitmachen, auch den Religionsunterricht. Das sollten Kinder auch selbst hinterfragen, denn wenn die Eltern keine praktizierenden Christen sind, dann besteht der Verdacht, dass die Teilnahme am Religionsunterricht nur aus Heuchelei verlangt wird.
Bedeutung der Religion
Religion hat an sich nicht mehr die Bedeutung, die ihr vor hundert Jahren beigemessen wurde. Jetzt, in der Corona-Krise, merken wir noch einmal so deutlich, wovon unser Leben, vor allem unser Wohlergehen wirklich abhängt: Von Bildung und Wissenschaft, von Ethik und Wohlverhalten und vom Mut zur Wahrheit und vom Mut, sich der Realität zu stellen. Alle Länder, die auf diesem Gebiet vorne sind, haben sich nicht nur vor Corona eine gute Ausgangsposition verschafft, sondern haben sich auch während der Krise am besten gehalten. Länder, die der Wissenschaft keinen Vorrang einräumten und sich nicht der Realität stellten, wie die USA und Brasilien, stehen am schlechtesten da. Religion hat zur Bewältigung der Krise nichts beitragen können, manchmal eher im Gegenteil.
Macht
Aber die Kirche und der Islam sind finanziell sehr gut aufgestellt. Durch die Infrastruktur, die z.T. noch aus früheren Jahrhunderten stammt und aus Quellen, auf die die Kirche heute nicht stolz sein kann (Ausplündern von naiven Gläubigen durch das Ablasswesen, Enteignungen nach Hexenprozessen und von Protestanten, Sklaverei, Ämterkauf, Urkundenfälschung uva. – Interessierte sehen die Doku auf https://youtu.be/XU6AB8z-iOM oder lesen im Detail die 10 bändige umfangreiche Reihe von Karlheinz Deschner „Die Kriminalgeschichte des Christentums“), kann die Kirche vielen Menschen Arbeit und eine Heimstatt bieten, die dafür dankbar sind, auch wenn sie innerlich sich nicht mit den Inhalten der Religion voll identifizieren können. In Österreich und Deutschland ist die Kirche einer der größten Arbeitgeber.
Auch politisch ist die Kirche vernetzt wie niemand anderer, wie jeder weiß. Dazu kommt, dass die Mehrzahl der österreichischen Medien direkt in der Hand der Kirche oder ihr verbunden ist, oft aus dem Marketingkalkül heraus, dass man es sich in Österreich grundsätzlich mit der Kirche gut stellt. In vielen Medien liest man oft jahrelang kein kritisches Wort über die Kirche.
Diesen Machtspielen kann nur einer etwas entgegensetzen: Ihr, die Schüler*innen.
Junge Leute sind in der Sache „Schule“ der Souverän. Ihr entscheidet mit den Füssen, wohin ihr geht. Es wäre ein großartiges Zeichen der Souveränität, ein Zeichen politischer Reife, ein Zeichen für die Weltlichkeit der Schule und eine Absage an die Kollaboration von Kirche und Staat, wenn Ihr Euch für den Ethikunterricht entscheidet. Es würde das Schicksal Österreichs verändern.
Religion durch die Hintertür
In der Praxis wird nicht so viel Unterschied sein, denn der Ethikunterricht wird häufig von Religionslehrern gehalten werden, ein weiterer unhaltbarer Zustand, der hier geschaffen wurde und der noch Jahrzehnte anhalten wird. Religion nimmt nämlich z.T. Standpunkte ein, die ein Religionslehrer dank seiner Missio canonica (seiner Lehrbefugnis seitens der Kirche) nicht einnehmen kann oder zumindest in Gewissenskonflikte kommen könnte. Hier hat sich ebenfalls die Kirche durchgesetzt, während der Humanistische Verband darauf gepocht hat, dass auf lange Sicht keine Religionslehrer Ethik unterrichten sollen, was auf der Hand liegt, weil sonst die Religion durch die Hintertür wieder ins Klassenzimmer kommt.
Andererseits ist es richtig, dass in vielen Fällen aufgeklärte Religionslehrer sich nicht genau an ihre Missio halten und einen sehr modernen, liberalen Unterricht abhalten, der die große Frage nach dem Wie des Zusammenlebens verschiedener Glaubensrichtungen diskutiert. Das ist normalerweise schon von klein auf das Kern-Thema des Ethikunterrichtes, während Religion die Vermittlung religiösen Lebens und Denkens im Mittelpunkt hat. Aber gerade in der Schule müssen die gemeinsamen Probleme, die Fragen des Zusammenlebens und die Bewältigung des Lebens zur Debatte stehen, Frömmigkeit hat in der Schule keinen Platz, weil sie zu den intimen Bereichen des Lebens gehört, nicht auf den Marktplatz der Stadt. Die politischen Anliegen der Religiösen sollten nicht Religiöse verfolgen, sondern Politiker entsprechender Schattierung.
Gegner der Abmeldung
Die katholische Kirche betreibt seit Nov. 2020 eine Kampagne unter dem Titel “Ich glaube – Ja” www.mein-religionsunterricht.at/.
Dagegen kann man eine Reihe von Argumenten einwenden, aber bedenke, dass Religion eine Gebiet ist, in dem es heißt “Prüf-Hirn ausschalten!”, denn die Religion Ist nichts anderes als ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu einer irrationalen Erzählung, die an den spontanen und intuitiven Teil unseres Gehirns appelliert, die andere Gehirnhälfte ruht, sie darf nicht stören. Wir Menschen können uns aber nur fortbewegen, wenn wir beide Gehirnhälften benützen, die rechte, die spontane und schnelle und die linke, die analytische und langsame, ähnlich wie wir nicht auf einem Bein gehen können, sondern das linke und und das rechte Bein im Zusammenspiel brauchen. Wer nur das rechte Bein oder die rechte Gehirnhälfte benützt, geht im Kreis.
Nun zu den Argumenten (Beide Gehirnhälften einschalten!)
Unter dem Titel “Ich glaube – Ja” www.mein-religionsunterricht.at/ engagiert sich “Schul-Bischof” Wilhelm Krautwaschl gemeinsam mit der Leiterin des Interdiözesanen Amtes für Unterricht und Erziehung (IDA), Andrea Pinz für die Kampagne der katholischen Kirche. Die Aussagen in dieser Kampagne lassen kirchenkritische Menschen aufhorchen.
Der Humanistische Verband Österreich (HVÖ) hat dazu einen Kommentar verfasst, der die Werbeaussagen des Folders ins Licht rückt, das für die Schule vorgesehen ist, in das Licht der Aufklärung (kommt von „Aufklarung“ im Gegensatz zu „Verklärung“, das Gebiet auf dem die Kirche dominiert).
Wenn jemand Werbung für den Religionsunterricht (RU) machen darf, heißt das folgerichtig, dass man auch für den Ethikunterricht (EU) Werbung machen darf. Der HVÖ ist seit vielen Jahrzehnten für den EU eingetreten. Wir das bei uns so Sitte ist, versuchen wir auf Basis von Evidenz zu argumentieren.
Zuvor aber noch einige generelle Bemerkungen zum Religionsunterricht (RU).
- Wer Religion in dem öffentlichen Ort „Schule“ lehrt, verstößt gegen das Prinzip „Religion ist Privatsache“, denn alle haben verschiedene Religionen und Identitäten. Der Staat garantiert die Religionsfreiheit und die Freiheit von Religion, aber er darf sich nicht mit einzelnen verbünden. Indem er aber einzelne Religionen zulässt ja fördert und andere nicht, verstößt er gegen das Prinzip der Religionsneutralität. Dieses Prinzip und die sogenannte Säkularität, also die Trennung von Kirche und Staat, garantieren aber Religionsfrieden und Gerechtigkeit. Staaten, die dagegen handeln und sich mit Religionen verbünden, wie Iran, Pakistan oder Saudi-Arabien, enden als Unrechtsstaaten. Religion hat in der Politik nichts verloren.
- Eines der wichtigsten Ziele der Schule heute ist die Integration aller Kinder in die Gemeinschaft. Die Klassengemeinschaft ist ein wichtiges Gut, an dem man arbeiten muss. Im EU wird nicht nur eine Religion durchgenommen, sondern auch andere aus neutraler Sicht. Dadurch wird das Verständnis für den anderen gefördert und die Gemeinschaft für das Zusammenleben später im realen Leben Nichts ist so wichtig für die Integration von Schüler*innen wie die Kenntnis anderer Religionen und Anschauungen, über die man sich auch austauschen sollte.
- Die Schule hat die Aufgabe, Kindern Bildung und Erziehung angedeihen zu lassen. Der Staat kann und darf sich nicht an der Missionierung, im schlimmsten Fall an der Indoktrination von Kindern beteiligen. Auch wenn die Religionsgemeinschaften das abstreiten, so findet doch eine Indoktrination der Kinder statt. Es werden Mythen als Wahrheit dargestellt, es werden Geschichten von Ignoranten von vor 2000 Jahren ernst genommen, so dass das Prinzip „Kinder haben das Recht auf Wahrheit!“ verletzt wird. Die Gefahr besteht, dass aus den Kindern Erwachsene werden, die glauben, dass das Alter der Erde 6000 Jahre ist, weil man das so aus der Bibel ableiten kann. Dass die Gefahr real ist, sieht man in den USA, wo 40% – 50% an diesen Unsinn glauben.
- Solche Entwicklungen haben horrende Konsequenzen, wie man ebenfalls in den USA sehen kann. Ein Mann, so korrupt, rassistisch und unkorrekt er auch sein mag, braucht nur ein ideologisches Stöckchen wie „abortion“ (wir nennen es „women´s choice“) werfen und 40% der Bevölkerung macht Männchen, um das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen, ohne sich mit der komplizierten Materie auseinanderzusetzen. Das ist gefährlich. Ideologie und Religion soll sich in einer Demokratie jeder selbst bilden und nicht durch andere geschulmeistert werden. Dazu braucht es neutrale und objektive Bildungsinhalte und nicht Glaubenssätze.
- Religion ist nicht unpolitisch, sie hat ungeheure Konsequenzen, wenn man sie ernst nimmt. Das ist in Europa nicht mehr in dem Maß der Fall wie in den anderen Erdteilen. Der Grund ist klar: Religion hat nur Chancen, wenn der Bildungsstandard niedrig ist. Die Religiosität korreliert mit der Armut und nimmt mit der Bildung ab. (Religiosity Study Gallup Interntional Dublin). Religion korreliert auch mit der Totalitarität eines Staates. Totalitäre Politiker bedienen sich oft der Religion als Mittel die Massen zu beherrschen. Dafür gibt es zahllose Beispiele.
- Wir lassen auch keine politische Werbung in der Schule zu. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich ihre Meinung selbst bilden. Das wird zwar vom Elternhaus beeinflusst, aber nicht von der Schule. Wir würden uns schön bedanken, wenn wir Kinder nach der politischen Einstellung der Eltern unterrichten müssten. Dann gäbe es eine Einteilung der Kinder nach konservativen, sozialistischen, grünen und liberalen Kindern, die jeweils politische Bildung in ihrem eigenen Fach unterrichtet bekämen. Nein, das Fach heißt nicht „Konservativismus“, „Sozialismus“ etc. sondern es heißt „Politische Bildung“ und darin werden, analog dem Ethikunterricht alle politischen Anschauungen dargestellt.
Abmeldung vom Religionsunterricht unterbinden?
Wie die katholische Kirche versucht, die Abmeldung vom Religionsunterricht zu unterbinden, war einer Broschüre der Diözese Graz zum Religionsunterricht zu entnehmen, dort hieß:
“Jede in der Schule für die Abmeldung durchgeführte Werbung (z.B. durch das Verteilen von Abmeldeformularen, Diktieren von Abmeldetexten, Hinweis auf Stundenplanerleichterungen für den Fall der Abmeldung u.ä.) steht mit § 46 Abs. 3 des Schulunterrichtsgesetzes im Widerspruch.“
Und was steht im §46 (3): “In der Schule, bei Schulveranstaltungen und bei schulbezogenen Veranstaltungen darf für schulfremde Zwecke nur dann geworben werden, wenn die Erfüllung der Aufgaben der österreichischen Schule (§ 2 des Schulorganisationsgesetzes) hierdurch nicht beeinträchtigt wird.”
In diesem §2 heißt es: “Die österreichische Schule hat die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen.”
Es ist wohl ein seltsames Überbleibsel aus der Zeit der katholischen Allmacht, dass die religiösen Werte von den Schulen zu entwickeln seien. Da aber wohl kaum das Schulunterrichtsgesetz das Staatsgrundgesetz ausheben kann, ist so ein vermutetes Verbot der Werbung für die Abmeldung vom Religionsunterricht natürlich purer Unsinn! Religionsfreiheit und klarerweise auch die Werbung dafür gehört zu den Grund- und Freiheitsrechten!
Säkulare Humanisten als Gegner der Religion?
Zur Klarstellung: Wir säkulare Humanisten sind als Befürworter der Aufklärung keine Gegner der Religion. Die Aufklärung hatte die Religionsfreiheit erwirkt und zwar gegen den erbitterten Widerstand der Kirche, die den Alleinvertretungsanspruch und die absolute Wahrheit vertrat. Wie sagte der Aufklärer Voltaire? „Ich bin nicht ihrer Meinung! Aber ich würde meine Leben dafür geben, dass sie sie sagen dürfen!“. Wir sind also für Religionsfreiheit, aber auch für die Trennung von Kirche und Staat, damit politische Angelegenheiten möglichst rational zu lösen sind. Religion hat in der Politik nichts verloren, sie ist Privatsache. In der Politik wirkt der Hang zum Autoritären und zur Gewalt (siehe die Zitate unten). Das ist schädlich für unsere Demokratie.
Interesse für die humanistische Bewegung?
www.humanisten.at (Mitglied der Humanistischen Föderation und der Humanisten International)
*”Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass du lahm oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und wirst in das ewige Feuer geworfen.” und weiter heißt es: „..werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern herrschen“
** Sure 8-12: „In die Herzen der Ungläubigen werfe Ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab.“ Sure 22-19ff: „Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer geschnitten, gegossen wird siedendes Wasser über ihre Häupter, das ihre Eingeweide und ihre Haut schmilzt, und eiserne Keulen sind für sie bestimmt.“